UROLOGISCHE ERKRANKUNGEN


Die urologischen Erkrankungen haben aus Sicht der Chinesischen Medizin in vielen Fällen eine gestörte Miktion (Wasserlassen) als gemeinsames Merkmal. Bei Blasenentzündungen, Prostatitis oder der Reizblase kommt es meist zu einer dranghaften, schmerzhaften und gehäuften Miktion.

Bei Prostataadenom finden wir in vielen Fällen eine verzögerte, spärliche oder unterbrochene Miktion bis hin zu Harnverhalt. Bei der Inkontinenz kommt es zu einem teilweisen oder vollständigen Kontrollverlust der Harnausscheidung. All diese Beschwerden wurden schon seit Jahrhunderten auch in der Chinesischen Medizin beobachtet und behandelt, teilweise mit sehr schönen Erfolgen.

Generell ist das Urogenitalsystem in der TCM im „unteren calorium“ beheimatet. Damit wird der Teil des Rumpfes beschrieben, welcher sich zwischen dem Nabel und dem Beckenboden befindet. Dieser Bereich braucht nach Beobachtung der chinesischen Ärzte viel Wärme und ist andererseits sehr anfällig gegen Kälte. Darüberhinaus kommt es hier auch leicht zu Entzündungen, welche in der TCM als „Feuchtigkeit-Hitze“ beschrieben werden. Als Konsequenz davon ist es bei urologischen Erkrankungen oft erforderlich, das untere calorium einerseits zu erwärmen und andererseits zu kühlen. Die Kunst des Arztes besteht darin, zwischen diesen beiden Polen das richtige Mischungsverhältnis zu finden. 

Eine Besonderheit in dieser Region ist der Hodenschmerz. In der TCM handelt es sich meist um Kälte in der Leberleitbahn. Durch Akupunktur und geeignete Heilpflanzen lässt sich dies oft sehr gut behandeln.