INFEKTANFÄLLIGKEIT


Eines der häufigsten gesundheitlichen Probleme in den Übergangszeiten und im Winter ist die Infektanfälligkeit.

Erstaunlicherweise kann man in den Lehrbüchern der inneren Medizin zu diesem Thema wenig nützliches finden. Es ist daher nicht verwunderlich, dass die Schulmedizin manchmal ratlos wirkt. Probleme bereiten Infekte vor allem dann, wenn sie gehäuft auftreten oder besonders langwierig verlaufen. 

Eine Frage des Mangels? 

Die meisten Menschen befürchten dann, dass ihnen etwas fehlt, sie an einem Mangel leiden und etwas zugeführt werden muß. Häufig ist jedoch das genaue Gegenteil der Fall. Das Problem besteht vor allem darin, daß ein zurückliegender Infekt nie vollständig ausgeleitet wurde, Reste im Körper verbleiben und beim geringsten Anlass erneut aufflackern. Der Grund ist meist in unserem Umgang mit den Infekten zu suchen. Fiebersenkende und hustenstillende Arzneimittel unterdrücken die körpereigenen Ausleitungsversuche. Darüberhinaus wird das Immunsystem und der Darm durch mehrfach wiederholte Antibiotika Behandlungen geschwächt.

Prinzip der Ausleitung

Die Behandlung von Infekten ist seit vielen Jahrhunderten eine Domäne der Chinesischen Medizin. Dabei liegt das Augenmerk vor allem darauf, eingedrungene Infekte über die Haut und die Schleimhäute der Atemwege, des Darms oder der Blase vollständig auszuleiten. 

Dazu eignen sich sowohl die Akupunktur als auch die chinesischen Heilpflanzen ganz hervorragend. 

Die Akupunktur gilt in der Chinesischen Medizin als Behandlungsmethode der Oberfläche und als ausleitendes Therapieverfahren. Parallel dazu werden in der Regel chinesische Heilplanzen verabreicht, welche die Akupunkturwirkung unterstützen und verstärken. Viele Entzündungen im Bereich der Nase, der Nasennebenhöhlen, des Rachens oder der Bronchien können auf diese Weise wirksam behandelt werden. Die richtige Behandlung von Infekten ist in der Chinesischen Medizin eine Kunst, die viel Erfahrung erfordert. Chinesische Ärzte legen großen Wert auf die individuelle Konstitution und das innere Millieu eines Menschen, welches den Erregern erlaubt, sich auszubreiten.

NASENNEBENHÖHLENENZÜNDUNG

Die akute Nasennebenhöhlenentzündung kann in fast allen Fällen ohne Antibiotika mit der chinesischen Medizin gut und erfolgreich behandelt werden. Hierzu arbeiten wir zum einen mit der Akupunktur die hilft die Nase frei zu machen und Kopfschmerzen zu beseitigen.

Nasentropfen von chinesischen Heilpflanzen die reich an ätherischen Ölen sind werden unterstützend eingesetzt. Die innere Einnahme von Heilpflanzen ist notwendig um die Entzündung vollständig auszuleiten.

Chronische Nasennebenhöhlenentzündung 

Langwieriger ist die Behandlung einer chronischen Sinusitis. Ich war selbst 15 Jahre daran erkrankt und bin nun seit zwanzig Jahren beschwerdefrei. Das Grundprinzip der Behandlung ist relativ einfach. Mit einer gezielten Ernährungsumstellung wird die Bildung von Schleim und die Schleimhautschwellung vermindert.

Durch Akupunktur und chinesischen Arzneimitteln werden die bestehenden Entzündungen und der Schleim aus dem Körper ausgeleitet. Dieser wichtige Prozeß kann mehrere Monate in Anspruch nehmen. Der dritte Schritt besteht darin, die Abwehrkräfte und das Immunsystem zu stabilisieren. Dafür ist nach Abklingen der Beschwerden eine Nachbehandlung mit geeigneten Heilpflanzen erforderlich.

ASTHMA

Bei der Behandlung von allergischem Asthma sollten die verschiedenen Behandlungsverfahren der chinesischen Medizin – Akupunktur, Arzneimitteltherapie, Diätetik und Qigong – miteinander kombiniert werden.

Die Akupunktur führt häufig zu einer unmittelbar spürbaren Entkrampfung der Bronchien. Dadurch weitet sich die Brust und die Atmung entspannt sich. In den meisten Fällen ist sie als elleinige Behandlung jedoch nicht ausreichend. Zusätzlich sollten unbedingt chinesische Heilpflanzen verordnet werden. Die zentralen Arzneimittel der chinesischen Medizin sind das Meerträubelkraut (Ephedrae herba) und die bitteren Aprikosensamen (Pruni armeniacae semen). Ihnen kommt vor allem hustenstillende und Schleim ausleitende Wirkung zu.

Ernährung als zentrale Maßnahme

Gerade beim Asthma kommt auch der Ernährung überragende Bedeutung zu. Das Ziel der Diätetik besteht darin, der Schleimbildung in den Bronchien und der Schleimhautschwellung entgegenzuwirken.

Weitere positive Effekte können durch die chinesischen Bewegungsübungen (Qigong) erreicht werden. Die beste Wirkung ist durch regelmäßiges und tägliches Üben zu erzielen. Alternativ dazu kann auch Atemgymnastik, sportliche Betätigung oder das Spielen eines Blasinstruments ähnliche Wirkungen erreichen.

Die kombinierte Anwendung der geschilderten Behandlungsverfahren führt in vielen Fällen zu guten Ergebnissen. Die besten Aussichten bestehen bei allergischem Asthma im Kindesalter. Bei zeitlich begrenzt auftretendem Asthma ist mehrjährige Beschwerdefreiheit möglich. Bei ganzjährigen Beschwerden ist eine Verminderung des Medikamentenverbrauchs und eine Verbesserung der Belastbarkeit und Lebensqualität zu erreichen.

MANDELENTZÜNDUNG(TONSILLITIS)

Vor allem Jugendliche und junge Erwachsene kommen wegen häufig wiederkehrenden Mandelentzündungen in unsere Praxis. Oft werden sie innerhalb eines Jahres 5-6 mal mit Antibiotika behandelt. Antibiotika helfen zwar gut bei einer Bakteriellen Mandelentzündung, in den meisten Fällen (70-95%) wird eine akute Mandelentzündung jedoch durch Viren hervorgerufen. In diesen Fällen helfen Antibiotika nicht, im Gegenteil, sie schädigen die Darmflora und schwächen das Immunsystem.

Mehrfach wiederkehrende Entzündungen entstehen durch eine schwelende Entzündung der Mandeln. Mit Akupunktur und pflanzlichen Arzneimitteln können Mandelentzündungen und damit einhergehende Halsschmerzen oder Schluckbeschwerden erfolgreich behandelt werden.